Einführung in die Farbgenetik

Grundlagen der Genetik

Wie bei allen Lebewesen liegt die Ausprägung einer Fellfarbe in den Erbinformationen der Zellen. Diese Erbinformationen in einer Zelle werden als Gene bezeichnet. Diese Gene kommen in einer Zelle immer in doppelter Ausführung vor – ein Gen von der Mutter und ein Gen vom Vater. Diese beiden Gene stehen in Beziehung zueinander und beeinflussen sich gegenseitig. Je nach Kombination und Dominanz beeinflussen diese Gene das gesamte Aussehen eines Hundes.

 


Rezessive und dominante Erbgänge

Dabei gibt es Gene, die sich dominant weitervererben und andere, die sich rezessiv weitervererben. Bei Genen, die sich dominant weitervererben, benötigt es eine Geninformation von Mutter oder Vater, damit es zum Tragen kommt. Rezessive Erbgänge kommen nur zum Tragen, wenn diese Geninformation doppelt vorkommt, also von Vater und Mutter.


Farbpigmente beim Hund

Es gibt eine große Vielzahl an Fellfarben beim Hund. Allerdings basiert die Produktion dieser unterschiedlichen Fellfarben auf die Produktion von zwei Pigmenten:

  • Eumelanin (braunes bis schwarzes Pigment)
  • Phäomelanin (helles bis bräunlich rotes Pigment)


Phänotypisch und Genotypisch

Die Gene, die sich optisch auf das Aussehen des Hundes auswirken nennt man phänotypische Farben. Das sind die Farben, die man sehen kann. Ein Hund mit brauner Fellfarbe ist also phänotypisch braun, weil ich die Farbe sehen kann. Ein Hund mit schwarzer Fellfarbe hingegen ist phänotypisch schwarz.

Zusätzlich zu den sichtbaren Fellfarben gibt es aber auch Gene, die nicht sichtbar sind, weil sie von den phänotypischen Genen überdeckt werden. Diese Gene nennt man genotypisch. Das sind also Gene die der Hund weitervererbt, aber bei ihm momentan nicht sichtbar sind. Genotypische Gene können über ein Farbgenetik-Profil ermittelt werden.

Nehmen wir Ragnar als Beispiel:

Wenn man Ragnar rein optisch betrachtet ist er reinschwarz. Was wir aber nicht sehen können ist, was Ragnar genetisch noch weitervererben kann.
Ragnar ist nämlich genetisch ein
Braunträger und in Kombination mit der richtigen Hündin könnten braune Welpen fallen.

Zusätzlich trägt Ragnar auf einem weiteren Gen die Anlage für orange sable. Mit der richtigen Hündin können also auch Welpen in orange sable auf die Welt kommen.

Diese Erbinformationen und noch viele weitere sind in seinem genetischen Code hinterlegt und diese Informationen vererbt er auch weiter, obwohl er optisch rein schwarz ist. 

Deshalb sind gerade bei Mischverpaarungen die genotypischen Gene entscheidend, um vorab sagen zu können, welche Farben bei einer Paarung fallen können.

Genorte, auf denen die Farbinformationen liegen

Auf einem Gen gibt es verschiedene Genorte, auf denen die unterschiedlichen Fellfarbinformationen liegen. Diese Genorte nennt man Lokus. Jeder dieser unterschiedlichen Farbloki kann phänotypisch oder genotypisch auftreten, je nachdem in welcher Kombination diese Gene vorliegen. Dabei gibt es drei Hauptloki E,K und A, die den Grundton der Fellfarbe bestimmen.

Die anderen Farbloki beeinflussen die Grundfarbe auf den Hauptloki.